Zeichen und Wunder

Zeichen und Wunder

Dokumentarspielfilm 108min, Super-8mm.
Regie, Drehbuch, Schnitt, Produktion
mit Jörg Adolph, Anna Müller, Florian Gärtner

– 1. Preis der „Werkstatt für junge Filmer“ Wiesbaden 1991
– Förderpreis des NDR auf dem 1. Europäischen Jugendfilmfestival, Hannover 1991

Eröffnungsfilm des 2. Vipfilmfestivals, Berlin 1992
– Bundesdeutscher Beitrag auf den 16. Schweizer Jugend-Film- und Videotagen, Zürich 1992
Kinoaufführungen u.a. in Marburg, Heidelberg, Köln, Berlin



Ein Film über das Filmemachen

Florian lebt als Filmfreak in einer mitteldeutschen Kleinstadt und möchte einen Film machen. Ihm schwebt eine Art »Ur-Liebesgeschichte« zwischen einem Mann und einer Frau vor. Leider hat er weder eigene Ideen noch Geld. Er überredet zwei Freunde, Anna und Jörg, die Rollen des Liebespaares zu spielen. Jörg hat ein neues Fahrrad, Anna hat mehrere unglückliche »Beziehungen« hinter sich. Das Äußere von beiden entspricht überhaupt nicht den Hollywood-Klischees von Attraktivität, was sie anfangs ziemlich hemmt. Beim Drehen (auf Super-8 natürlich, denn das ist billig!) bringen die beiden ihre stereotypen Vorstellungen von Film in die gemeinsame Arbeit ein und überbieten den Regisseur noch an Phantasielosigkeit. Mangelndes schauspielerisches Talent wird durch simple filmische Tricks kaschiert. Über die gemeinsame Liebe zu Truffaut und das Sichten alter Super-8-Familienfilme kommt man sich jedoch bald näher. Vor allem Anna und Jörg – was Florian arg zu schaffen macht, denn auch er hat sich in Jörg verliebt …

„Für seinen ersten Langfilm „Zeichen und Wunder“, einen ebenso liebevoll wie raffiniert gemachten Film über das Filmemachen, plünderte Florian Gärtner hemmungslos Klischees aus Hollywoodproduktionen, europäischem Autorenkino, Musikclips und Werbefilmen und legt so deren schematische Funktionsweisen bloß. So anarchisch wie der frühe Wenders, analytisch wie Godard, spritzig wie Truffaut – gepaart mit dem Charme eines Super-8-Amateurfilms aus der Blüte der Pubertät.“
– aus dem Programmheft „kino im Sprengel“, Hannover

„Eine liebevoll/perfekter Umgang mit dem Medium Film. Begeisternd, daß der Autor sich nicht nur in seiner formalen Idee verlaüft, sondern gleichzeitig die Verwirrungen, Träume und Enttäuschungen des Verliebens/Verliebtseins erzählt. Die Jury ist von der hohen Qualität der Umsetzung in Super-8 beeindruckt.“
– Jurybegründung des Europäischen Jugendfilmfestivals Hannover 1991 (aus dem Katalog)